Eine umfassende Einführung in die Welt des Premium-Grüntees

Verschiedene Cultivare des Matcha Tees

Matcha, ein fein gemahlener Grüntee aus Japan, hat in den letzten Jahren aufgrund seiner gesundheitlichen Vorteile und seines unverwechselbaren Geschmacks internationale Bekanntheit erlangt. Doch nicht jeder Matcha ist gleich: Die Qualität des Tees variiert stark und hängt von einer Vielzahl von Faktoren ab, darunter Anbaumethode, Verarbeitungsweise und – was oft übersehen wird – der sogenannte Cultivar, also die spezifische Teesorte. In diesem Artikel erfährst du alles über die verschiedenen Cultivare des Matcha-Tees, ihre Bedeutung und welche Sorten besonders geschätzt werden.

Was ist ein Cultivar?

Der Begriff Cultivar setzt sich aus den Worten „cultivated variety“ zusammen, was auf Deutsch etwa „kultivierte Sorte“ bedeutet. Ein Cultivar beschreibt also eine gezielt gezüchtete Sorte einer Pflanze, die durch Selektion oder Kreuzung spezifische Eigenschaften entwickelt hat. In der Welt des Tees, insbesondere des Matchas, spielen Cultivare eine entscheidende Rolle, da sie stark den Geschmack, das Aroma, die Farbe und sogar die gesundheitlichen Vorteile des Tees beeinflussen.

Die Teepflanze, aus der Matcha gewonnen wird, heißt Camellia sinensis. Innerhalb dieser Art gibt es jedoch zahlreiche Cultivare, die sich in den Anbaugebieten Japans durch jahrzehntelange Zuchtprogramme entwickelt haben. Die unterschiedlichen Klimazonen, Böden und Anbaumethoden in Regionen wie Uji, Kagoshima oder Shizuoka tragen ebenfalls dazu bei, dass Matcha je nach Herkunft und Cultivar völlig unterschiedliche Aromen und Qualitäten aufweist.

Die Bedeutung von Cultivaren imMatcha-Anbau

In Japan gibt es hunderte von Cultivaren, die zur Herstellung von Tee verwendet werden, jedoch nur wenige sind für die Produktion von Matcha geeignet. Dies liegt daran, dass Matcha eine sehr spezifische Anbaumethode erfordert. Der Tee wächst unter Schattenbedingungen, was bedeutet, dass die Teepflanzen mehrere Wochen vor der Ernte mit Netzen abgedeckt werden. Dies führt dazu, dass die Blätter mehr Chlorophyll und Aminosäuren produzieren, insbesondere die Aminosäure L-Theanin, die für den charakteristischen Umami-Geschmack des Matchas verantwortlich ist.

1. Yabukita – Der Allrounder unter den Cultivaren

  • Yabukita ist der mit Abstand am häufigsten angebaute Teecultivar in Japan, der etwa 75 % der gesamten Teeanbaufläche des Landes ausmacht. Ursprünglich in den 1950er Jahren in der Präfektur Shizuoka gezüchtet, hat sich Yabukita dank seiner Widerstandsfähigkeit gegen Kälte und Krankheiten sowie seines ausgewogenen Geschmacksprofils als Standard im Teeanbau etabliert.

    Der Geschmack von Yabukita-Matcha zeichnet sich durch ein harmonisches Verhältnis von Umami, Süße und leichten Bitterstoffen aus. Das Umami-Aroma, das aus einem hohen Gehalt an L-Theanin resultiert, ist besonders prägnant, weshalb Yabukita-Matcha sowohl für den Alltag als auch für traditionelle Teezeremonien beliebt ist.

  • Eigenschaften von Yabukita Matcha:

    • Geschmack: Harmonisch mit einem ausgewogenen Verhältnis von Umami, Süße und Bitterkeit
    • Farbe: Leuchtend grün, typisch für hochwertigen Matcha
    • Verwendung: Allrounder für den täglichen Genuss und für Zeremonien
    • Besonderheiten: Widerstandsfähig und leicht anzubauen

2. Okumidori – Der sanfte Verführer

  • Okumidori ist eine etwas seltener verwendete Teesorte, die jedoch in den letzten Jahren zunehmend an Popularität gewonnen hat. Diese Sorte ist bekannt für ihren milden und sanften Geschmack, der deutlich weniger bitter ist als andere Sorten wie Yabukita. Okumidori-Matcha wird oft in Premium-Qualitäten verwendet, da er eine sehr reine und klare grüne Färbung aufweist und ein dezentes, fast süßliches Aroma besitzt.

    Ein Matcha aus Okumidori ist eine exzellente Wahl für Genießer, die einen subtileren, weicheren Geschmack bevorzugen. Da dieser Cultivar oft in höheren Höhen angebaut wird, entwickelt er eine einzigartige Komplexität, die ihn von anderen Sorten abhebt.

  • Eigenschaften von Okumidori Matcha:

    • Geschmack: Mild, süßlich und weniger bitter
    • Farbe: Leuchtendes, sattes Grün
    • Verwendung: Besonders in Premium-Matcha
    • Besonderheiten: Klare, helle Farbe und ein elegantes Aroma

3. Samidori – Der Favorit für Zeremonien

  • Samidori ist ein traditioneller Matcha-Cultivar, der häufig in der berühmten Teeanbauregion Uji angebaut wird. Diese Sorte wird oft für hochwertigen Ceremonial Grade Matcha verwendet, da sie ein besonders intensives Umami-Profil und eine samtige Textur bietet. Samidori wächst langsam und wird speziell für die Herstellung von Matcha-Tee gezüchtet, weshalb er bei Kennern und Liebhabern geschätzt wird.

    Samidori-Matcha hat einen vollmundigen, reichhaltigen Geschmack, der perfekt für die Teezeremonie geeignet ist. Sein hoher Gehalt an L-Theanin sorgt für ein sanftes, entspannendes Erlebnis, das durch den satten Geschmack noch verstärkt wird.

  • Eigenschaften von Samidori Matcha:

    • Geschmack: Intensives Umami mit reichhaltigem, vollmundigem
      Charakter
    • Farbe: Tiefes Grün
    • Verwendung: Ideal für Teezeremonien und besondere Anlässe
    • Besonderheiten: Langsames Wachstum und hohe Qualität

4. Saemidori – Die Kreuzung der Besten

  • Saemidori ist ein Hybrid-Cultivar, der durch die Kreuzung der Sorten Yabukita und Asatsuyu entstanden ist. Dieser Cultivar zeichnet sich durch seine leuchtend grüne Farbe und sein sanftes, süßes Aroma aus. Matcha aus Saemidori ist besonders geschätzt, da er die besten Eigenschaften seiner „Elternpflanzen“ vereint: die Süße von Asatsuyu und das ausgewogene Geschmacksprofil von Yabukita.

    Dank seiner zarten, weichen Textur und dem Fehlen von Bitterstoffen eignet sich Saemidori hervorragend für die Herstellung von hochwertigem Ceremonial Matcha. Er wird oft von Teeliebhabern bevorzugt, die einen besonders milden und doch komplexen Matcha suchen.

  • Eigenschaften von Saemidori Matcha:

    • Geschmack: Mild, süß und weich, mit kaum Bitterkeit
    • Farbe: Sehr lebendig und satt grün
    • Verwendung: Premium- und Ceremonial-Grade Matcha
    • Besonderheiten: Vereint die besten Eigenschaften von Yabukita und Asatsuyu

5. Gokou – Der tiefe Umami-Meister

  • Gokou ist ein weniger verbreiteter, aber unter Kennern hochgeschätzter Cultivar. Besonders häufig wird Gokou in der Region Uji angebaut, wo er unter schattigen Bedingungen gedeiht. Diese Sorte ist bekannt für ihren besonders tiefen, fast cremigen Umami-Geschmack und ihre kräftige grüne Farbe. Gokou wächst am besten in schattigen Umgebungen, was dazu führt, dass die Pflanze eine außergewöhnlich hohe Konzentration an L-Theanin und Chlorophyll entwickelt.

    Matcha aus Gokou zeichnet sich durch eine sanfte, cremige Textur und ein reichhaltiges Aroma aus, das ideal für Teezeremonien oder den Genuss von hochwertigem Matcha ist. Dank seines intensiven Geschmacksprofils ist Gokou besonders bei Teeliebhabern beliebt, die nach einem vollmundigen, tiefen Matcha suchen.

  • Eigenschaften von Gokou Matcha:

    • Geschmack: Intensiv und cremig mit starkem Umami
    • Farbe: Dunkles, kräftiges Grün
    • Verwendung: Für Kenner und besondere Anlässe
    • Besonderheiten: Hoher L-Theaningehalt durch Schattenanbau

Fazit

Die Wahl des richtigen Cultivars kann das gesamte Matcha-Erlebnis grundlegend beeinflussen. Vom ausgewogenen Yabukita bis hin zum intensiven Gokou bietet die Welt des Matchas eine breite Palette an Geschmacksrichtungen, Texturen und Farben. Die verschiedenen Cultivare spiegeln nicht nur die reiche Kultur des Teeanbaus in Japan wider, sondern ermöglichen es Teeliebhabern, den perfekten Matcha für ihre individuellen Vorlieben zu finden.

Ob man einen milden und süßen Tee bevorzugt oder einen intensiven, vollmundigen Umami-Geschmack sucht – die Wahl des richtigen Cultivars ist der Schlüssel zu einem unvergesslichen Matcha-Erlebnis.

Entdecke unseren Matcha

Matcha Tee